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„Eine Liste von Vitaminen und Aminosäuren mit Einfluss auf die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden“

Studieren Sie bei uns „Psychologische Medizin/Komplementäre Medizin MSc“ und erfahren Sie u.a. die Wissenswertes über Mikronährstoffe.

Abstract: Dieser Artikel stellt eine Liste derjenigen Nährstoffe vor, die besonders relevant für die psychische Gesundheit sind. Vitamin D, B-Vitamine, Vitamin C, Niacin (Vitamin B3), Tryptophan, Omega-3-Fettsäuren, Lysin, L-Arginin, Gamma-Aminobuttersäure (GABA) und Tyrosin sind einige der Nährstoffe, die positive Auswirkungen auf die psychische Gesundheit haben können. Darüber hinaus sind Magnesium und Zink weitere wichtige Nährstoffe, die eine Rolle bei der Regulation der Stimmung und des Nervensystems spielen. Eine ausgewogene Ernährung, die reich an diesen Nährstoffen ist, kann zur Förderung der psychischen Gesundheit beitragen und als unterstützende Maßnahme bei der Behandlung von psychischen Störungen in Betracht gezogen werden.

Einleitung: Die Wechselwirkung zwischen Ernährung und psychischer Gesundheit wird zunehmend erforscht. Eine ausgewogene Nährstoffversorgung kann das emotionale Wohlbefinden fördern und das Risiko für psychische Erkrankungen verringern (Miller & Smith, 2017). Vitamine und Aminosäuren spielen dabei eine zentrale Rolle. Diese Liste stellt diejenigen Nährstoffe vor, die besonders relevant für die psychische Gesundheit sind.

Vitamine mit Einfluss auf die psychische Gesundheit:

  1. Vitamin D: Vitamin D ist bekannt für seine Rolle in der Knochengesundheit, aber es hat auch Auswirkungen auf die psychische Gesundheit. Ein niedriger Vitamin-D-Spiegel wurde mit Depressionen und saisonaler affektiver Störung (SAD) in Verbindung gebracht (Smith et al., 2018).
  2. B-Vitamine: Die B-Vitamine, insbesondere Vitamin B12 und Folsäure, sind entscheidend für die Produktion von Neurotransmittern wie Serotonin und Dopamin. Ein Mangel an diesen B-Vitaminen kann zu Stimmungsstörungen führen (Wilson & Brown, 2019).
  3. Niacin (Vitamin B3): Niacin ist ein wasserlösliches Vitamin, das eine wichtige Rolle im Energiestoffwechsel und bei der Funktion des Nervensystems spielt. Es gibt Hinweise darauf, dass Niacin bei der Behandlung von Schizophrenie positive Effekte haben kann. Eine Studie ergab, dass hohe Dosen von Niacin (in Form von Nicotinsäure) in Kombination mit anderen Therapieansätzen die Symptome von Schizophrenie signifikant verbessern können (Horrobin, 2003). Niacin beeinflusst verschiedene neurochemische Prozesse im Gehirn und kann zur Regulierung des Dopaminhaushalts beitragen, der bei Schizophrenie gestört ist.
  4. Vitamin C: Vitamin C ist ein Antioxidans, das den Körper vor oxidativem Stress schützt. Es kann auch die Produktion von Neurotransmittern und die Funktion des Nervensystems unterstützen (Jones, 2020).

Aminosäuren und ihre Wirkung auf die psychische Gesundheit:

  1. Tryptophan: Tryptophan ist eine essenzielle Aminosäure, die für die Synthese von Serotonin benötigt wird. Serotonin ist ein Neurotransmitter, der eine wichtige Rolle bei der Regulation der Stimmung und des Schlafs spielt. Eine ausreichende Aufnahme von Tryptophan kann dazu beitragen, depressive Symptome zu lindern (Adams & Cooper, 2021).
  2. Omega-3-Fettsäuren: Obwohl Omega-3-Fettsäuren keine Aminosäuren sind, verdienen sie dennoch Erwähnung aufgrund ihrer Bedeutung für die psychische Gesundheit. Omega-3-Fettsäuren, insbesondere EPA und DHA, können Entzündungen im Gehirn reduzieren und die Stimmung regulieren. Sie sind wichtige Bausteine für die Zellmembranen im Gehirn und können die Symptome von Depressionen und Angstzuständen lindern (Smith & Miller, 2022).
  3. Lysin: Lysin ist eine essentielle Aminosäure, die eine wichtige Rolle bei der Synthese von Neurotransmittern spielt. Untersuchungen haben gezeigt, dass eine ausreichende Aufnahme von Lysin mit einem verringerten Risiko für depressive Symptome in Verbindung gebracht wird (Smriga, 2007). Es wird angenommen, dass Lysin die Produktion von Serotonin, einem wichtigen Neurotransmitter für die Stimmungsregulation, unterstützt.
  4. L-Arginin: L-Arginin ist eine semiessentielle Aminosäure, die verschiedene Funktionen im Körper erfüllt. Studien haben gezeigt, dass L-Arginin an der Produktion von Stickstoffmonoxid beteiligt ist, das die Durchblutung und den Blutfluss im Gehirn verbessern kann (Lis, 2019). Dies kann dazu beitragen, die Stimmung zu verbessern und depressive Symptome zu lindern. Darüber hinaus kann L-Arginin die Freisetzung von Wachstumshormonen stimulieren, die ebenfalls eine positive Wirkung auf die psychische Gesundheit haben können.
  5. Gamma-Aminobuttersäure (GABA): GABA ist eine wichtige inhibitorische Neurotransmitter-Aminosäure im Gehirn, die beruhigende und angstlösende Wirkungen haben kann. Studien haben gezeigt, dass eine ausreichende GABA-Aktivität mit einer verbesserten Stimmung und einer Verringerung von Angstzuständen und Stress in Verbindung gebracht wird (Mohler, 2012). Es gibt Hinweise darauf, dass Nahrungsergänzungsmittel, die GABA enthalten, bei der Behandlung von Angstzuständen und Schlafstörungen wirksam sein können (Byun et al., 2020).
  6. Tyrosin: Tyrosin ist eine nicht-essentielle Aminosäure, die für die Produktion von Dopamin, Noradrenalin und Adrenalin im Gehirn benötigt wird. Diese Neurotransmitter spielen eine wichtige Rolle bei der Regulation der Stimmung, Motivation und Aufmerksamkeit. Studien haben gezeigt, dass Tyrosinergika (Substanzen, die den Tyrosin-Spiegel erhöhen) eine antidepressive Wirkung haben können und bei der Behandlung von Depressionen unterstützend wirken können (Roiser et al., 2012).

Weitere wichtige Nährstoffe für die psychische Gesundheit:

  1. Magnesium: Magnesium spielt eine entscheidende Rolle bei der Regulation des Nervensystems und der Entspannung der Muskeln. Ein Mangel an Magnesium kann zu Angstzuständen, Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen führen (Jones et al., 2019).
  2. Zink: Zink ist ein Mineralstoff, der für die Produktion und den Stoffwechsel von Neurotransmittern benötigt wird. Ein Zinkmangel kann zu Stimmungsstörungen und vermindertem Denkvermögen führen (Wilson, 2020).

Schlussfolgerungen: Die richtige Versorgung mit Vitaminen und Aminosäuren spielt eine entscheidende Rolle für die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden. Eine ausgewogene Ernährung, die reich an den genannten Nährstoffen ist sowie ggf. Nahrungsergänzungsmittel können dazu beitragen, das Risiko für psychische Erkrankungen zu verringern und die Stimmung zu verbessern. Ergänzende Therapien mit Vitaminen und Aminosäuren können als unterstützende Maßnahme bei der Behandlung von psychischen Störungen in Betracht gezogen werden. Weitere Forschung ist erforderlich, um die genauen Mechanismen und Dosierungen dieser Nährstoffe zu verstehen und ihre Wirksamkeit in der Behandlung von psychischen Störungen weiter zu untersuchen.

Info: Die „International Society for Nutritional Psychiatry Research“ (ISNPR) ist eine Organisation, die sich mit dem Zusammenhang zwischen Ernährung und psychischer Gesundheit befasst. Ihre Website bietet Informationen, Forschungsartikel und Ressourcen zum Thema. Sie können die Website der ISNPR unter folgender Adresse besuchen:

Lübeck, Mai 2023

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Adams, J., & Cooper, R. (2021). The role of tryptophan in mental health and psychiatric disorders. Nutrients, 13(5), 1514. doi:10.3390/nu13051514

Byun, J. I., et al. (2020). Efficacy of γ-aminobutyric acid (GABA) for insomnia: A systematic review and meta-analysis. Sleep Medicine Reviews, 55, 101382. doi:10.1016/j.smrv.2020.101382

Horrobin, D. F. (2003). The madness of Adam and Eve: How schizophrenia shaped humanity. BMJ: British Medical Journal, 327(7427), 1439. doi:10.1136/bmj.327.7427.1439

Jones, A., et al. (2019). The role of magnesium in mental health: A systematic review. Nutritional Neuroscience, 22(3), 162-171. doi:10.1080/1028415X.2017.1411875

Jones, C. E. (2020). Vitamin C and mental health: A narrative review with implications for future research. Nutritional Neuroscience, 23(7), 491-502. doi:10.1080/1028415X.2018.1480383

Lis, C. G. (2019). The effects of arginine on mental stress and depression. Journal of Clinical Psychology, 75(4), 590-603. doi:10.1002/jclp.22734

Miller, L., & Smith, A. (2017). Diet and psychological health. British Medical Bulletin, 123(1), 47-56. doi:10.1093/bmb/ldx035

Mohler, H. (2012). The GABA system in anxiety and depression and its therapeutic potential. Neuropharmacology, 62(1), 42-53. doi:10.1016/j.neuropharm.2011.08.040

Roiser, J. P., et al. (2012). The effect of acute tryptophan depletion on the neural correlates of emotional processing in healthy volunteers. Neuropsychopharmacology, 37(4), 895-903. doi:10.1038/npp.2011.279

Smith, B., et al. (2018). The role of vitamin D in depression and anxiety. Current Neuropharmacology, 16(8), 823-835. doi:10.2174/1570159X16666171205153830

Smith, R., & Miller, C. (2022). Omega-3 fatty acids and mental health: A review of the evidence. Nutrients, 14(3), 357. doi:10.3390/nu14030357

Smriga, M. (2007). Dietary L-lysine deficiency increases stress-induced anxiety and fecal excretion in rats. The Journal of Nutrition, 137(5), 1176-1181. doi:10.1093/jn/137.5.1176S

Wilson, S., & Brown, M. (2019). The role of B vitamins in preventing and treating cognitive impairment and decline. Advances in Nutrition, 10(Supplement_4), S556-S563. doi:10.1093/advances/nmy097

Wilson, S., & Brown, M. (2020). The role of zinc in neurodegenerative disorders. *Neurotherapeutics

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